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Wenn die Ferne lockt: Handwerker suchen im Ausland neue Herausforderungen

Rund ums Handwerk

27. Juni 2018

Was für Zimmermänner die Walz, das ist für …? Stimmt, eigentlich sind Wanderjahre in anderen Handwerksberufen eher die Ausnahme. Dank Erasmus+ gibt es heute aber auch jenseits der Walz tolle Möglichkeiten, Neues fernab der Heimat zu lernen – ein Beispiel:

 

Erasmus-Projekt der Handwerkskammerregion Stuttgart

Die Sonne strahlt und in der Luft liegt der würzige Duft von Pinien und Meersalz. Es ist Mai und nicht nur die Touristen zieht es nun wieder verstärkt in die Toskana, sondern auch junge Handwerker suchen hier schon seit 1998 neue berufliche Herausforderungen. Initiiert von der Handwerkskammerregion Stuttgart und gefördert durch das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ bringt das „Good Practice Mobilitätsprojekt“ jedes Jahr 15 junge Handwerksgesellen aus ganz Deutschland ins Zentrum der italienischen Alabasterverarbeitung, nach Volterra. Von Schreiner, Maler und Lackierer über Maurer, Raumausstatter, Fotograf und Elektroniker bis hin zu Stuckateur, Beton- und Stahlbetonbauer, diese jungen Handwerker suchen hier bewusst das Neue und freuen sich über „exotische“ Materialien, wie Alabaster und Travertin, und neue Techniken, wie das kunstvolle Verlegen von Bodenmosaiken, die Alabaster-Bildhauerei und das Bauen von Natursteinmauern. Drei Monate dauert der Aufenthalt im mittelalterlichen Städtchen, davon wird allein ein Monat mit Spracherwerb verbracht. Alltagsnah und in Form von zahlreichen Exkursionen werden hier die italienische Sprache und kulturelle Besonderheiten vermittelt. Danach geht es direkt in die Praxis, wo in denkmalgeschützten Gebäuden nach historischem Vorbild und italienischer Handwerkstradition gearbeitet wird. Der nächste Informationsabend zum Mobilitätsprojekt 2019 findet am Dienstag, 10 Juli 2018 in Stuttgart statt. Wenn auch Sie neue Herausforderungen in Ihrem Handwerk suchen, dann finden Sie auf dem Handwerkerportal des Volterra-Projekts der HWK Stuttgart weiterführende Informationen.

 

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Handwerkersuche im Ausland über das EU-Bildungsprogramm Erasmus+

Leider ist vielen Handwerksbetrieben in Deutschland nicht bewusst, dass sich das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ nicht nur an Studenten und Hochschulmitglieder richtet, sondern darüber auch Handwerker gesucht werden können, die gerne ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb in Deutschland absolvieren möchten. Als Programm zur Förderung des interkulturellen Austauschs in Europa wurde „Erasmus“ (vorher „Leonardo“) schon vor mehr als 30 Jahren ins Leben gerufen. Dabei stellt die EU Fördermittel bereit, in deren Rahmen die einzelnen Stipendien finanziert werden. Suchen Handwerker aus dem In- und Ausland neue Herausforderungen jenseits ihrer Landesgrenzen, dann bewerben sie sich einfach für ein Erasmus-Stipendium. Da im Mai 2018 die Erasmus-Fördermittel von der EU weiter aufgestockt werden, deckt das Stipendium je nach Lebenshaltungskosten vor Ort bis zu 80 % aller Fixkosten. Das Erasmus+ Programm bietet aber auch für Sie als Inhaber eines Handwerksbetriebs ganz konkrete Wettbewerbsvorteile:

– Bieten Sie jungen Nachwuchshandwerkern aus dem Ausland im Rahmen eines Praktikums die Chance, im deutschen Handwerk Fuß zu fassen, dann helfen Sie mit, dem Fachkräftemangel in Zukunft aktiv zu begegnen.

– Bieten Sie Ihren eigenen Auszubildenden oder Gesellen an, sie für einen Auslandsaufenthalt während der Ausbildung/Gesellenzeit freizustellen, dann ist das auf dem Arbeitsmarkt ein klarer Wettbewerbsvorteil für Ihren Betrieb.

– Sowohl Ihr Betrieb als auch Ihr ganzes Team profitiert von neuen Kenntnissen und Techniken, die im Ausland erworben wurden und nachher aktiv in Ihren Betrieb einfließen.

 

Auch im Handwerk suchen immer mehr junge Menschen nach Möglichkeiten individuelle Auslandserfahrungen machen zu können. Möchten Sie Ihren Auszubildenden oder Gesellen ein Erasmus-Praktikum anbieten oder jungen Auszubildenden oder Gesellen/innen aus dem europäischen Ausland das deutsche Handwerk in Ihrem Betrieb näher bringen, dann unterstützt Sie das Handwerkerportal der Erasmus-Mobilitätsberater.

 

Autor & Text von Texterstellung Fehrenbacher Konstanz

 

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