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Fachwerkhäuser sind nicht nur in Hinblick auf Geschichte und Optik eine besondere Bauweise. Die Mischkonstruktionen bestehen aus einem tragenden Holzrahmenwerk, das mit massivem Material ausgefacht ist. Aus der Kombination der Baustoffe entstehen spezielle Probleme, die nicht immer sofort ersichtlich sind. Heute ergeben sich vor allem in Hinblick auf den hohen Fugenanteil, die diese Konstruktionsweise mit sich bringt, viele Anforderungen. Um ein altes Fachwerkhaus den heutigen energetischen Anforderungen anzupassen, sind oft vielfältige und auch kostenintensive Maßnahmen erforderlich.
Der Ursprung des Fachwerkhauses entspringt den ersten einfachen Hütten und Pfostenbauten. Aus diesen entwickelten sich Ständerbauten, bei denen die Pfosten nicht mehr einfach in die Erde eingegraben, sondern auf Steine oder andere feste Unterlagen gesetzt wurden. Damit die Ständer die nötige Stabilität erhalten, sind Versteifungen wie Streben und Riegel erforderlich. Dadurch werden seitlich wirkende Kräfte abgefangen, die Wände sind statisch gesichert und über Decken und Dach ausgesteift.
Seit dem 15. Jahrhundert werden die Ständer auf durchlaufende Schwellen gesetzt, diese werden wiederum durch ein Fundament vor Feuchtigkeit geschützt. Seither hat sich das Konstruktionsprinzip des Fachwerks kaum mehr verändert, lediglich gestalterische Ausschmückungen kamen dazu, zwischen 1450 und 1550 gab es verschiedene konstruktive Weiterentwicklungen. Die Ausprägung hängt von der Bauzeit und vom Bauort ab, regional gibt es große Unterschiede. Heute stehen in Deutschland etwa 2 Millionen Fachwerkhäuser, allerdings sind 80% davon verputzt und die Konstruktion bleibt unsichtbar.
Das Fachwerkhaus zeichnet sich in seiner Konstruktion durch verschiedene Besonderheiten aus, die auch in der Sanierung eine wichtige Rolle spielen. Das sich wiederholende statische System machte Architekten oder Statiker in früheren Zeiten überflüssig, der Zimmermeister entwarf das Haus nach den Wünschen des Bauherrn und baute die Holzkonstruktion auf.
Diese besteht grundsätzlich aus folgenden Elementen:
Als Dachformen sind beim historischen Fachwerkhaus meist Sparren- oder Mansarddächer zu finden, je nach Region wurde als Bauholz Eiche oder Tanne verwendet. Die Zwischenräume des Fachwerks sind mit Mauer- oder Bruchsteinen oder einem Lehm-Stroh-Gemisch ausgefacht. Wiederum regional abhängig sind die Gefache verputzt oder mit Sichtmauerwerk dargestellt.
https://www.sanier.de/altbausanierung/baualtersstufen/fachwerkhaus
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