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Mit der Umwelt heizen – Wärmepumpen

20. August 2020

Auf der Suche nach effizienten und umweltschonenden Heizsystemen rückt immer öfter die Wärmepumpe in den Fokus. Laut des bwp, dem Bundesverband Wärmepumpe e. V., haben sich die Absatzzahlen in den vergangenen 13 Jahren mehr als versechsfacht.

Doch was genau ist unter diesen Anlagen zu verstehen?

Wie funktionieren Wärmepumpen 

Wärmepumpen basieren auf dem gleichen Prinzip wie beim Kühlschrank – nur in umgekehrter Richtung. Während der Kühlschrank dem Raum Wärme entzieht, leitet die Wärmepumpe sie in den Raum hinein.

Dahinter steckt ein ähnliches Kreislaufsystem, das im ersten Schritt thermische aus der Umwelt Energie zieht – beispielsweise aus der Luft, Erde oder dem Grundwasser. Ein spezielles Kältemittel mit niedrigem Siedepunkt nimmt die Umweltwärme auf und verdampft dabei. Da die Temperatur des Dampfes noch nicht zum Heizen ausreicht, wird er in einen Verdichter geleitet. 

Dieser Kompressor erhöht den Druck, wobei auch die Temperatur des Dampfes deutlich ansteigt. Der erhitzte Dampf gelangt nun zu einem weiteren Wärmeübertrager, dem sogenannten Verflüssiger. Dort wird die heiße Luft an das Heizungssystem übertragen, so dass sich die Wohn- oder Büroräume erwärmen lassen. Während der Wärmeübertragung kühlt das Kältemittel wieder ab und wird langsam wieder flüssig.

Am Schluss sorgt ein Entspannungsventil dafür, dass der Druck des Kältemittels auf seinen Anfangszustand sinkt und erneut zum Verdampfen der Umweltwärme genutzt werden kann.

Drei Arten von Wärmepumpen

Im Bereich der Wärmepumpen haben sich mehrere Systeme etabliert, die unterschiedliche Energiequellen der Umwelt nutzen. Welche jeweils zu einer Immobilie passt, hängt von rechtlichen und geografischen Besonderheiten ab. In windreichen Regionen ist beispielsweise die Luft-Wärmepumpe empfehlenswert. Sie saugt die Umgebungsluft an und wandelt die thermische Energie in Wärme um.

Auch die Energie des Erdbodens kann zum Heizen verwendet werden – mit sogenannten Sole-Wasser-Wärmepumpen. Dabei wird unter dem Gebäude im Erdreich ein Rohrkreislauf gebaut, in dem ein Mix aus Wasser und Frostschutzmittel zirkuliert. Dieses Gemisch schafft es, der Erde Wärme zu entziehen und sie in den oben beschriebenen Wärmepumpenkreislauf aufzubreiten. Die Rohre können entweder senkrecht in bis zu 150 Meter Tiefe gebohrt sein oder flächig, ca. 1,5 Meter – ähnlich einer Fußbodenheizung – unter der Erde verlaufen.

Eine weitere Möglichkeit sind Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Sie entnehmen dem Grundwasser thermische Energie und wandeln sie in Heizwärme oder warmes Wasser um.

Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen

Egal, ob Neubau oder Sanierung eines Altbaus. Wärmepumpen sollten bei der Wahl des richtigen Heizsystems in jedem Fall mitberücksichtigt werden. Zwar sind in der Anschaffung meist teurer als vergleichbare Öl- und Gasheizungsanlagen. Aber langfristig profitieren Wärmepumpenbesitzer von konstant günstigeren Energiekosten – denn die Umweltenergie ist gratis zu beziehen. Dazu kommt, dass die Anlagen in der Regel sehr wartungsarm sind. Und: Wärmepumpen heizen äußerst umweltschonend, da sie kein CO2 ausstoßen und wenig Strom für den Betrieb der Anlage benötigen.